Gedenktafel am Geburtshaus von Mutz Böhm enthüllt

    Foto: Markt Küps

    Erinnerung an einen großen Sohn Oberlangenstadts....

    In feierlichem Rahmen und mit gebührendem Abstand erinnerte der Markt Küps an den international erfolgreichen Pianisten und Komponisten Adolph Kurt Böhm, der in Oberlangenstadt geboren wurde. Auf Initiative der Küpser Cellistin Ulrike Gossel wurde eine Tafel geschaffen, die vom Verein „KulturKüps e.V.“ finanziert und am Geburtshaus in Oberlangenstadt „Alte Poststraße 23“ angebracht wurde.

    Bürgermeister Bernd Rebhan begrüßte den Corona bedingt kleinen Kreis der Ehrengäste und ganz besonders die Ehefrau des heuer im Februar verstorbenen Künstlers, Christine Böhm, die eigens aus Murnau angereist war. Er schilderte, dass mit dieser Erinnerungstafel ein Mensch aus der Heimat gewürdigt werden solle, der hier seine Wurzeln hatte, internationale Erfolge als Pianist, Komponist, Maler und Autor erlangte, seine fränkische Heimat nie vergaß und immer wieder aufsuchte.

    Bereits mit sieben Jahren musste Adolph Kurt Böhm mit seinen Eltern nach Paris emigrieren, nachdem der Vater jüdisch war. Hier besuchte er die Kunstschule und verhalf aufgrund seines zeichnerischen Talents vielen Juden zu gefälschten Ausweispapieren, die ihnen das Leben retteten. Er erlernte das Klavierspiel und arbeitete als Pianist und Liedbegleiter. Nach Deutschland zurückgekehrt, vertonte er über 500 Gedichte bekannter Poeten, wie zum Beispiel Hermann Hesse, Josef Eichendorf oder Wilhelm Busch , die zum großen Teil veröffentlicht wurden.

    Als weiterer Stellvertreter des Landrats und auch für Kreiskulturreferentin Gisela Lang, MA überbrachte Bernd Steger die herzlichsten Grüße und freute sich, dass mit dieser Tafel an einen großen Künstler aus der Region gedacht werde.

    Ulrike Gossel, die gekonnt mit ihrem Cello aufspielte und auch den Gesangverein Harmonie Oberlangenstadt musikalisch begleitete, hatte sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie überreichte als Andenken an die Gattin des Künstlers einen Becher, der eigens von ihr mit den Noten des „Pfeife Liedes“ von „Mutz“ Böhm gestaltet und mit dem Gedichttext von Hermann Hesse versehen war. Das zweite und letzte Exemplar schenkte sie Bürgermeister Bernd Rebhan. Als besonderen Höhepunkt hatte die Berufsmusikerin Ulrike Gossel gemeinsam mit der Dirigentin des Männerchores, Annerose Röder, ebenfalls eine überaus große Verehrerin des Künstlers, die Vertonung für die Sänger ungeschrieben, die mit spitzen Lippen zu dem fröhlichen Lied pfiffen.

    Sichtlich gerührt bedankte sich Christine Böhm für die Hochachtung, die hier ihrem Gatten zu Teil wurde. Sie schilderte ihn als lieben Ehemann, als einen Menschen der keinen Neid kannte und der immer gut gelaunt war. „Mutz war etwas Besonderes. Er berührte die Menschen im Innersten und war immer voller Schalk und Witz, hatte stets ein Kompliment auf den Lippen, verströmte Freude und Liebe. „Vergiß nie dich zu bedanken, denn nichts ist selbstverständlich“ zitierte sie seine Worte und „Man kann die Welt bunter und besser machen, jeden Tag!“

    Bürgermeister Bernd Rebhan, als Vorsitzender des Vereins „KulturKüps e. V.“ kündigte an, dass diese Erinnerungstafel der Auftakt sei zu weiteren Beschilderungen der in der Großgemeinde Küps zahlreich vorhandenen historischen Gebäude.

    Der Rathauschef dankte der Freiwilligen Feuerwehr Oberlangenstadt für die Unterstützung sowie allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten, bevor er zu einem kleinen Imbiss mit Umtrunk einlud.

    Bericht und Foto: Andrea Hänel, Markt Küps

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