Das „Obere Schloss”

Ein durch sein bemerkenswertes Runenfachwerk auffallende Bauwerk ist das „Obere Schloss”. Wie aktuelle Forschungen ergaben, entstand das Hauptgebäude des Schlosses in seiner heutigen Bauweise um das Jahr 1615. Der wohl im Bauernkrieg zerstörte Vorgängerbau soll Fürstbischof Weigand von Redwitz als Sommersitz gedient haben.

Foto: Markt Küps

Das Gebäude ist geprägt durch seine edle Fachwerk-Ornamentik, seinem Renaissanceportal mit Namensinschrift und Steinmetzzeichen des Baumeisters Tamas Eullenschmit und seinen unterirdischen Gewölben und Stollen. Die riesigen Kellergewölbe und -gänge reichen bis zur Rodach hin.

1886 kaufte es die Firma Gagel und Schemenau, nach der es zeitweise benannt war. 1910 wurde es renoviert, wobei das herrliche Fachwerk im Obergeschoss freigelegt wurde. Es zeigt allerlei seltene Schnitzereiarbeiten, sogenannte Andreaskreuze und Drudenfüße. Eine besondere Sehenswürdigkeit bildet das in Sandstein gehauene Renaissanceportal, das zu beiden Seiten mit Muscheln überdachte Nischen, in seinem Rundbogen Rosetten und oben in der Mitte eine Männerfratze aufweist. Seit 2018 hat das Obere Schloss eine neue Eigentümerin. Zusammen mit ihr konnte die Marktgemeinde Küps ein Projekt entwickeln, welches die öffentliche Nutzung von Teilen des Gebäudes ermöglicht. Unter anderem ist eine museale Nutzung vorgesehen. Bei der Sanierung der Remise, die für eine museale Nutzung vorgesehen ist, konnten Grundmauern aus dem 15. Jahrhundert freigelegt werden. Die historischen Funde sind weit älter als bisher vermutet.