Das Wasserschloss Tüschnitz

Unter der fachlichen Leitung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege legte der Markt Küps durch umfangreiche Grabungsar­beiten die Grundmauern der mittelalterlich-neuzeitlichen Burganlage des Wasserschlosses in Tüschnitz frei.

Foto: Markt Küps

Die archäologische Ausgrabung erbrachte eine mindestens fünfphasige Burganlage, die als zentrales Gebäude einen 11 x 12 Meter großen, aus Sandsteinquadern errichteten Wohnturm des 14. Jahrhunderts, den steinernen Wohnsitz des Burgherren, hatte. Dieser auf einem hölzernen Pfahlrost gegründete Turm überlagert einen älteren Mauerzug und besitzt jüngere Anbauten. Sämtliche erhaltenen Mauerreste sind als zweischalige Sandsteinquadermauern angelegt, bis zu 1,80 Meter breit und bis zu 4,50 Meter tief erhalten.

Da der Platz seit der Zerstörung der Burg im Jahre 1632 nicht mehr überbaut wurde und der hohe Grundwasserspiegel im schlammigen Gelände ideale Erhaltungsbedingungen für Holzbefunde schafft, gilt dieses Objekt als einzigartig in Oberfranken und erbrachte wertvolle archäologische Forschungsergebnisse. Es wurde mittlerweile wieder verfüllt, damit die Fundamente erhalten bleiben und stellt ein geschütztes Bodendenkmal dar.

Die Grundmauern wurden in den Konturen erhöht und ragen somit aus dem Erdreich hervor. Im Rahmen der Dorferneuerungsmaßnahme entstand hier als Ortsmittelpunkt eine Grünanlage mit historischem Flair, die von den Bürgerinnen und Bürgern in vielfältigster Weise genutzt werden kann.