Jüdisches Tauchbad (Mikwe) in Küps

Foto: Kreisheimatpflege Kronach

Bei der bis heute erhaltenen Mikwe in Küps (im Keller des Gebäudes Am Hirtengraben 10) handelt es sich um ein privates rituelles Bad einer jüdischen Familie. Das Haus, das bereits im 18. Jahrhundert einer jüdischen Familie gehörte (1782 im Besitz eines Jud Löw; 1855 Handelsmann Löser Strauß), stand in der Nähe der Synagoge. Um 1990 wurde das Gebäude abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Das rituelle Bad blieb erhalten und wurde damals saniert. 

Beschreibung der Mikwe von Eva Groiss-Lau s. Lit.  S. 136-137: "Der Kellerraum, in dem der Abgang zur Mikwa beginnt, liegt 0,7 m unter dem jetzigen Straßenniveau. Er hat einen Grundriss von 6,47 x 5,70 m. Die 0.90 m starken Wände waren früher verputzt, jetzt sind die grob behauenen, unregelmäßigen Sandsteinblöcke sichtbar, die sich in einem Gewölbe von 2.85 m Höhe schließen. Der mit Steinplatten bedeckte Boden öffnet sich in der linken hinteren Ecke zu dem Mikwen-Abgang, der mit einer steilen Treppen in einer Linkswendung von 90 Graf 3,70 m hinabfährt. Das Tauchbecken misst 1,39 x 1,16 m und hat nur noch Grundwasser in einer Höhe von ca. 20 cm. Auch hier ist der Wasserspiegel im Verhältnis zu früher ein beträchtliches Stück abgesungen. An Nischen sind neben zwei kleineren im unteren Bereich, die sicherlich zum Laternenabstellen dienten, eine größere am Beginn des Abstiegs zu erwähnen, die groß genug für einen Sitzplatz erscheint. Ein paar Löcher (20 x 20 mm) weisen auf ein ehemaliges Treppengeländer hin." 

Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ wurden vom Anwesen in Küps, in dessen Keller sich die Mikwe (jüdisches Tauchbad) befindet, ein 3D-Scan erstellt, der einerseits den aktuellen Zustand dokumentiert und andererseits einen virtuellen Rundgang ermöglicht.

Hier starten Sie den virtuellen Rundgang.

Die Mikwe wird seit vielen Jahren bestens gepflegt und betreut von Herrn Herbert Gögelein. Bei Interesse können Sie Herrn Gögelein telefonisch kontaktieren unter 09264/7240.