Naturschutz

    Foto: Julia Knauer

    Umweltminister Glauber zu Gast in Küps


    Zu einem Vorzeigeprojekt hat sich die konstruktive Zusammenarbeit von Naturschützern, Jägern und Landwirten in der Marktgemeinde entwickelt. Unter der Überschrift "Die Agrarlandschaft von morgen - zeitgemäße Lösungen für die Lebensgemeinschaft Rebhuhn" sollen die erwähnten Interessengruppen und ihre Handlungsmöglichkeiten verzahnt werden, um den Schwund der Artenvielfalt in den Projektgebieten zu stoppen. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, konnte sich mit einer ganzen Reihe hochrangiger Behörden- und Verbandsvertreter ein Bild von der sehr gut funktionierenden Zusammenarbeit machen.
    Dass die Akteure in der Marktgemeinde eine Vorreiterrolle übernehmen, wurde von verschiedenen Rednern unterstrichen. Seit zwei Jahren laufe nun schon das Rebhuhn-Projekt im Markt Küps. Verschiedene Blühflächen wurden angelegt, in denen sich die gefährdeten Vögel offensichtlich äußerst wohlfühlten. Seit 2018 habe sich die Population in diesem Bereich laut Initiator André Maslo, der auch die Ökologische Bildungsstätte in Mitwitz leitet, verfünffacht.
    Landrat Klaus Löffler begrüßte die zahlreichen Gästen mit Staatsminister Glauber an der Spitze und bezeichnete das Rebhuhn als ein Tier, welches Jäger, Landwirte und Naturschützer miteinander verbindet. Das Rebhuhn sei somit auch Synonym für die Fragestellung, wie Natur- und Umweltschutz einerseits und Land- und Forstwirtschaft andererseits stärker miteinander in Einklang gebracht werden können.
    „Sehr gerne unterstützen wir dieses Projekt und freuen uns über den Erfolg, der Ergebnis der guten Zusammenarbeit ist“, betonte Bürgermeister Bernd Rebhan, der den hochrangigen Besuch in der Marktgemeinde ebenfalls willkommen hieß. Er sprach davon, dass vielen Bürgern an Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelegen sei, nur die Wege seien unterschiedlich. Er meinte, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Naturschutz leisten könne, beispielsweise in dem er die Rebhühner während der Brutzeit nicht stört.
    Die Leiterin des Referats Artenschutz des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), Dr. Miriam Hansbauer, sprach von einer Strahlkraft, die dieses Projekt entwickelt habe. Jäger, Landwirte und Naturschützer bringen hier ihr Wissen mit ein. Nach zwei Jahren seien eine Vielzahl von Pflanzen und eine hohe Biodiversität zu verzeichnen. Dies sei eine Voraussetzung für Insekten. Diese wiederum bilden die Nahrungsgrundlage von Feldvögeln und dem Rebhuhn.
    Insgesamt fünf Jahre dauert das Projekt. Die Ziele seien, dieses Projekt in die bayerische Förderlandschaft mit einzubringen und dieses europaweit zu etablieren. Hansbauer betonte, dass es bei dem Projekt nicht nur um das Rebhuhn, sondern auch um die Lebensqualität gehe. Der Initiator des Projekts, Andre Maslo, erklärte, dass die Rebhühner die Möglichkeit haben müssen, viele Insekten aufzunehmen. In der Marktgemeinde Küps seien elf Blühflächen für die Rebhühner geschaffen worden. Er erinnerte daran, dass vor rund 60 Jahren die Ackerflächen so
    bewirtschaftet worden seien, dass keine Brut mehr möglich war. Das habe sich nun teilweise geändert. Seit Beginn des Projektes wurden Begleituntersuchungen zur genetischen Vielfalt des Rebhuhns, den Störungsfaktoren während der Brutzeit und der Artenvielfalt an Ackerwildkräutern durchgeführt und es seien Erfolge erkennbar.
    Für Staatsminister Thorsten Glauber steht fest, dass der Erfolg bei diesem Projekt dem persönlichen Miteinander zu verdanken ist. Es würde hier keinen Sinn machen, von München aus den Menschen Anweisungen zu geben, Naturvielfalt zu praktizieren. Man könne dies nur unterstützen. "Die Agrarlandschaft von morgen - zeitgemäße Lösungen für die Lebensgemeinschaft Rebhuhn" sei ein Paradebeispiel für die Schaffung von Verbundstrukturen.
    Umgesetzt wird das Projekt von der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken, dem Landesbund für Vogelschutz und der Wildland-Stiftung Bayern. Die Fördermittel stellen hauptsächlich der Bayerische Naturschutzfonds sowie die Oberfrankenstiftung zur Verfügung.

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