Geschichte

Sie wollen wissen warum Küps seinen ungewöhnlichen Namen trägt? Oder wer die Geschicke von Küps lenkte? – Wir haben die wichtigsten Daten aus den Ursprüngen unserer Marktgemeinde zusammengetragen und für Sie online gestellt.

Nach alten Beschreibungen mündete in Küps der Rucksbach in die Rodach. Diese beiden Wasserläufe umspülten den freistehenden Felsen unterhalb des Kirchhügels und machten ihn zu einem idealen Burgberg, auf dem ein unbekannter Ritter seinen Ansitz baute und von ihm aus die Wache über die alte Straße vom Bamberg nach Kronach hielt. Dieser Ritter war der Gründer von Küps.

Nach den Berechnungen der Historiker war es am 08.07.1151, als zu Theres, einem bei Hassfurt gelegenen Benediktinerkloster, die Beurkundung eines Schenkungsvertrages zur weltlichen Besitzmehrung der Bamberger Kirche im Frankenwald besiegelt wurde. Bischof Eberhard wollte den heidnischen Bewohnern des Frankenwaldes das Christentum bringen und ließ deshalb große Besitzungen der Kirche übereignen. Zur Sicherung der Straße von Bamberg nach Kronach benötigte er den Schutz des Rittersitzes des Wolfram von Chubece an der Rodach, welcher als Lehensmann der Grafen von Henneberg über die Straße wachte.

Die Stellen, die sich auf Küps beziehen, lauten in neuhochdeutsch übersetzt:

„Auf Unser Bemühen und in der Hoffnung auf göttliche Vergeltung hat unser Getreuer Poppo, Burggraf der Stadt Wirzeburg, zugleich mit seiner Gemahlin Irmingarda und seinem Bruder Pertholf, Grafen von Henneberg, die Burg Nordekke Uns und Unser Bamberger Kirche durch die Hand des Grafen Raboto von Abenberchsamt den Markt und Allod Steinaha und der ganzen Besitzung diesseitz der Rodach übergeben. Ausgenommen sind Wolfram von Chubece mit Frau und Kindern und seinen Gütern...“

In dieser Urkunde, die sich im Bayerischen Staatsarchiv in München befindet, wird Küps zwar erstmals urkundlich erwähnt, jedoch kann diese nicht als „Geburtsurkunde von Küps" gelten, sondern mehr als „Lebensbescheinigung”. Aus der Zeit vor diesem Dokument von 1151 gibt es keine geschichtlich belegbaren Spuren von Küps. Es scheint aber sicher, dass die Siedlung lange vor der Zeit entstanden und von größter Bedeutung gewesen sein muss. Warum sonst hätten die Grafen von Henneberg ausgerechnet ihren Küpser Besitz für sich behalten, als sie die riesigen Ländereien östlich der Rodach einschließlich der schon damals als Markt bezeichneten Siedlung Stadtsteinach und der Burg Nordeck an den Bischof von Bamberg abtraten.

Eine Theorie zur Entstehung der Siedlung existiert jedoch:

Von den Handelsstraßen, die zur Erschließung ihrer Ostprovinzen von den Frankenkönigen bereits im 8. und 9. Jahrhundert angelegt wurden, war die von Bamberg über Küps nach Kronach und weiter nach Norden führende, eine der wichtigsten, die zum Schutz der Kaufmannszüge ständig überwacht werden musste.

Zwischen Maintal und Frankenwald gab es wohl keine geeignetere Stelle für einen solchen Stützpunkt als dort, wo nahe dem linken Rodachufer ein mächtiger, freistehender Fels aus dem Wasser ragte und sich somit als hervorragender Platz für die Errichtung einer Schutzburg eignete.

Zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1151 saß Wolfram von Chubece, der namensgebende Ahnherr des Ortes, als Lehensmann der Grafen von Henneberg, auf dem wasserumspülten Felsen und sein „festes Haus” wird der Vorläufer des „alten Schlosses” gewesen sein.

Folgt man dieser Theorie, so müsste dieses „feste Haus” bereits vor dem Jahr 1000 errichtet worden sein, und damit wäre auch geklärt, warum im Vertrag von 1151 bereits von „Gütern” in Küps die Rede sein könnte. Städte und Dörfer entstanden meist an wichtigen Verkehrswegen und Handelsstraßen oder an seichten Flussübergängen, die das Durchqueren mit Fuhrwerken und Pferden gestatteten.

Die Urkunde aus dem Jahr 1151 hatte in jedem Fall Auswirkung auf die Namensgebung, aus der sich im Laufe der Jahrhunderte der heutige Name Küps entwickeln sollte. Chubece, der Name des sesshaften Ritters, taucht später in verschiedenen Abwandlungen auf: Cubz (1237), Chubiz (1269), Cubez (1303), Küpß (1345), Kücz (1349), Kübtz (1416) und 1422 erstmals in der heutigen Schreibweise Küps, die jedoch noch diverse Male variieren sollte, bis sie seit ca. 110 Jahren unverändert blieb.

Über die Bedeutung des ursprünglichen Namens Chubece gibt es verschiedene Theorien.

Eine besagt, der Geschlechtsname des namensgebenden Ritters sei auf dessen slawische Stammeszugehörigkeit zurückzuführen. Chubece sei vom slawischen Kupec abgeleitet (dies bedeutet „Kuppe”) und dies würde die örtliche Lage von Küps wiederspiegeln.

Eine andere Theorie bezieht sich auf den frühzeitlichen Schreibnamen „Chubiz”, was auf neudeutsch „Hütte” oder gar „Haus” bedeutet und auf die erste feste Ansiedlung auf dem Rodachfelsen verweisen soll. Sicher scheint, der Name von Küps stammt von diesen Edlen von Chubece, einem Adelsgeschlecht, dem später unter anderem die Herzöge von Meranien und die Schaumberger folgten bis schließlich die Freiherrn von Redwitz für Jahrhunderte ansässig wurden.

Der Name des Adelsgeschlechtes „von Redwitz” ist untrennbar mit der Geschichte des Marktes Küps verbunden. Über mehrere Jahrhunderte leiteten die Adeligen die Geschicke von Küps und Umgebung.
Es gehört zu den ältesten Adelsfamilien der reichsfreien Ritterschaft Franken.

Erstmals erscheint deren Name in Verbindung mit Küps im Jahre 1248, jedoch bereits vorher hatte das Adelsgeschlecht in mehreren Orten rund um Küps Besitzungen inne. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts hatte die jetzt schon weit verbreitete Familie u.a. Besitzungen in Redwitz, Theisenort, Weißenbrunn, Schmölz, Burkersdorf, Tüschnitz, Hain, Oberlangenstadt und Küps, sodass mehrere Hauptlinien des Geschlechtes bestanden. Unter anderem waren dies:

von Redwitz – Redwitz
von Redwitz – Theisenort
von Redwitz – Weißenbrunn
von Redwitz – Küps

Wie die „von Redwitz” in den Besitz von Küps kamen, ist aufgrund des Lehensystems, Schenkung, Erbschaft, Heirat und Schiedsspruch oder auch als Folge kriegerischer Auseinandersetzungen und somit häufiger Besitzverschiebungen nicht mehr nachvollziehbar.
Jedoch waren es nachweislich die Ritter Johannes und Hermanus, Angehörige derer von Redwitz, die 1302 die erste Kirche in Küps bauen ließen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann sich der Glanz dieses mächtigen und wohlhabenden Adelsgeschlechts allmählich zu verdunkeln. Wie viele andere, mussten auch die „von Redwitz”, den politischen Umwälzungen nach der französischen Revolution Tribut zollen. Änderungen der Herrschaftsverhältnisse hatten Verteuerungen des Grundbesitzes, dem einzigen Vermögen der adeligen Grundherren, zur Folge. Im Gegenzug blieben die Kosten der Lebenshaltung jedoch die gleichen.
Dazu kamen Erbauseinandersetzungen innerhalb der Familie. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten mehrere Besitztümer u.a. das Rittergut Theisenort und Küps mit Zustimmung des Bayerischen Finanzministeriums „zerschlagen” werden und wurden im September 1860 im Wasserhof zu Küps öffentlich versteigert.

In den folgenden Jahren setzte sich die Auflösung des Besitzes fort. Heute ist nur noch ein Schloss mit etwas Grund im Besitz der einst so mächtigen Adelsfamilie.
Mit Ausnahme der Küpser Linie ist das Geschlecht der Freiherren von Redwitz heute ausgestorben.

Noch immer trägt der Markt Küps im vorderen Teil seines Wappens das Schild der, zur damaligen Zeit weitverzweigten Adelsfamilie – in blau drei silberne Balken, überlegt von einem roten Schräglinksfluss.

Im Jahr 1808 war die Leibeigenschaft aufgehoben worden. Als 1869 eine Gemeindeordnung eingeführt wurde, traten erstmals Bürgermeister, statt der früheren, vom Lehensmann völlig abhängigen Schultheißen, an die Spitze des Gemeindeausschusses. 
Als erster Gemeindevorsteher nach bayerischem Recht wurde Christoph Hetz gewählt, der bereits 1846 Gemeindeschultheiß war und bis 1861 im Amt blieb. Ihm folgten: Adam Leffer von 1861 bis 1867, Johann Bauer von 1867 bis 1875, Peter Hofmann von 1875 bis 1876 und Johann Bauer von 1876 bis 1881.
In der Zeit von 1881 bis 1919 war Michael Bauer Küpser Bürgermeister. In dessen Amtszeit fiel auch die Erhebung der Landgemeinde Küps zur Marktgemeinde.
Erst die Weimarer Verfassung brachte im 20. Jahrhundert das allgemeine Wahlrecht für alle Männer und Frauen über 21 Jahre. Dem ersten auf diese Weise gewählten Gemeinderat stand Peter Lindner als Bürgermeister vor, der bis 1923 im Amt blieb. Zu dieser Zeit bewältigte nur der Bürgermeister und ein Gemeindeschreiber die gesamte Verwaltungsarbeit.

Es folgten 1923 Ernst Ohnemüller und ab 1926 Adam Sachs, in dessen Amtszeit die erste Wasserleitung aus der 7 km entfernten Gypsmühlquelle (Theisenort) gebaut wurde. Elektrifiziert war Küps bereits seit 1921. 1932 wurde Ernst Hanna mit der Führung der Geschäfte des Bürgermeisters beauftragt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten musste er sein Amt jedoch abgeben. Während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 war Michael Bauer Bürgermeister von Küps. In der Zeit von 1945 bis 1948 bekleidete Ludwig Schubart das Amt des Küpser Bürgermeisters.
Ernst Hanna hatte nach seinem Amtsantritt 1948 vor allem mit der Beseitigung der Kriegszerstörungen zu kämpfen. Noch kurz vor dem Ende des Krieges war Küps von US-amerikanischen Streitkräften beschossen worden. Danach musste Baugelände für Industrie, Gewerbe und Wohnhäuser erschlossen werden. Eine Schule musste gebaut werden. Man benötigte eine Straßenbeleuchtung – ein neues Rathaus und vor allem Straßen. Die Amtszeit von Ernst Hanna endete erst am 01. April 1972.

Zum gleichen Zeitpunkt wurde Raimund Schramm neuer Bürgermeister von Küps. In dessen Amtszeit fiel die Gemeindegebietsreform, durch die Küps heute neun Gemeindeteile besitzt, die ehemals selbstständig waren – Tüschnitz, Hain, Au, Burkersdorf, Johannisthal, Oberlangenstadt, Theisenort und Schmölz. Nicht alle kamen ganz freiwillig und mit großer Freude, letztlich konnten jedoch alle „unter einen Hut gebracht werden”. Zum 25-jährigen Jubiläum verfasste der heutige Altbürgermeister eine Chronik „25 Jahre Gemeindegebietsreform – Geburtswehen und Entstehung einer neuen Gemeinde”, die dankenswerterweise in Zusammenarbeit mit dem Markt Küps im Mitteilungsblatt als Sonderbeilage publiziert wurde.
Die Gebietsreform hatte u.a. die Notwendigkeit eines Schulzentrums zur Folge, was unter nicht ganz einfachen Bedingungen errichtet wurde. 1973 wurde der Abwasserzweckverband Kronach – Süd gegründet.
Die Flurbereinigung wurde in einigen Gemeindeteilen durchgeführt; es gab Dorferneuerungsmaßnahmen, den Bau der Hochwasserfreilegung und den Ausbau von Sportplätzen. Als kulturelle Highlights gelten bis heute die Musikschule Küps und das 1980 gegründete Schüler- und Jugendorchester. 

Am 01. Mai 1990 übernahm Oswald Marr die Amtsgeschäfte in Küps. Er musste der völlig veränderten wirtschaftlichen Situation gerecht werden, die durch die Öffnung der innerdeutschen Grenze entstanden war. In diese Zeit fallen vor allem große Aktivitäten im Wohnungsbau. Der Ort wurde von einer gewissen Aufbruchsstimmung erfasst, die auch zu verschiedenen Verschönerungsmaßnahmen führte. Daneben entstanden Einkaufsgroßmärkte und eine Diskothek.

Mit der Wahl von Oswald Marr zum Landrat des Landkreises Kronach, trat Herbert Schneider am 22.05.1999 sein Amt als Bürgermeister von Küps an. In seine Zeit fielen vor allem der Ausbau der sozialen Infrastruktur. In seiner Amtszeit konnte der Bau eines Alten- und Pflegeheimes in Küps realisiert werden. Wichtige und kostenaufwändige Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen an Straßen, am Schulzentrum und dessen Hallenbad, bei der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, sowie die Errichtung von Freizeit- und Naherholungsanlagen konnten umgesetzt und der Schulhausneubau auf den Weg gebracht werden.

2017 wurde Bernd Rebhan als Nachfolger von Herbert Schneider zum neuen Ersten Bürgermeister gewählt. 

Die Bürgermeister aller Küpser Ortsteile nach 1945

Au
1932-1960 Valentin Fischer
1960-1966 Otto Kirchner
1966-1968 Hans Hühnlein
1968-1975 Adam Fischer

Burkersdorf
bis 1959 Johann Gräbner
1959-1972 Karl Fischer
1972-1976 Walter Bassing

Hain
1946-1959 Fritz Koch
1959-1971 Peter Mayer

Johannisthal
1946-1959 Max Büttner
1959-1978 Heinrich Höfner

Küps
1945-1948 Ludwig Schubart
1948-1972 Ernst Hanna
1972-1990 Raimund Schramm
1990-1999 Oswald Marr
1999-2017 Herbert Schneider
ab 2017 Bernd Rebhan

Oberlangenstadt
1945-1952 Johann Herzog
1952-1960 Adam Ruff
1960-1964 Erwin Herzog
1964-1976 Hans Scheller
1976-1978 Hans Bauer

Schmölz
1948-1967 Christian Bätz
1967-1978 Ewald Zöllner

Theisenort
1945-1966 Felix Beetz
1966-1978 Rudolf Schneider

Tüschnitz
1946-1956 Hans Heller
1956-1971 Fritz Fischer